Zusammenfassung der Abschlussveranstaltung im Projekt „Wir geben Schach!“

Zum Abschluss des Projektes „Wir geben Schach! / Dajemy szacha!“ fand eine gemeinsame deutsch-polnische Schüler- und Lehrerkonferenz in Kosarzyn in der Nähe von Gubin statt. An dem vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) finanziell geförderten Projekt nahmen insgesamt sieben polnische und vier deutsche Schulen teil.

Vom 19.06.-21.06.2023 kamen insgesamt 44 Schüler*Innen und 13 Lehrkräfte der teilnehmenden deutschen und polnischen Schulen für drei Tage in einem schönen Tagungshotel zusammen, um einen seitens der Organisatoren initiierten Schüleraustausch „hautnah“ zu erleben. Darüber hinaus sollten sich die Lehrerinnen und Lehrer in vielen Gesprächen über die Möglichkeiten der Bildung neuer deutsch-polnischer Schulpartnerschaften austauschen können.

Folglich sah das gemeinsame Programm viel Raum für den gemeinsamen Austausch der Lehrkräfte vor, in dem jede Schule über ihre gewonnenen Erkenntnisse im Projekt berichtete. Unser Referent für das Schulschach Boris Bruhn aus Hamburg konnte allen Lehrkräften wertvolle Tipps für ihre weitere pädagogische Arbeit zum Thema „Schach im Unterricht“ geben und stand für viele Fragen beratend zur Verfügung.

Die Schüler*Innen wurden derweil durch unsere erfahrenen Teamer*Innen Christoph und Justyna in verschiedenen Altersgruppen professionell betreut. Mithilfe verschiedenster Sprach- und Animationsspiele förderten diese den Kennenlernprozess und die gemeinsame Integration der deutschen und polnischen Kinder.

Darüber hinaus sollten die vorbereiteten Schachaktivitäten wie das gemeinsame „Hand and Brain“-Spiel die Annäherung der beiden Ländergruppen im gemeinsamen Spiel aktiv unterstützen. Schließlich gab es im Rahmen der gemeinsamen Mahlzeiten auch ausreichend Zeit, um mit den anderen Teilnehmer*Innen ins Gespräch zu kommen, sodass für einen abwechslungsreichen Tagesablauf gesorgt war.

Waren die Schüler*Innen anfangs noch unruhig und zurückhaltend gegenüber den „Fremden“, so wurden die gemeinsamen Interessen spätestens beim Spielen am Schachbrett erkennbar. Damit konnte den anwesenden Lehrkräften eindrucksvoll gezeigt werden, dass Schach eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Integration von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern darstellt und sich somit hervorragend als thematischer Schwerpunkt für einen deutsch-polnischen Jugendaustausch eignet.

Durch das gemeinsame Spiel mit seinen einheitlichen Regeln stellt die fremde Sprache keine Barriere dar, sodass sich scheinbare Gegensätze schnell auflösen und der Kennenlernprozess aktiv unterstützt wird.

Am zweiten Tag erwarteten die Kinder gleich mehrere Höhepunkte. Zunächst besuchte uns mit Mikolaj Alawdin ein Internationaler Meister (IM) aus Polen, der gleichzeitig gegen alle Schüler*Innen ein Simultan spielte. Dabei konnten sich die Kinder in Zweiergruppen beraten, bevor der Schachmeister wieder an ihr Brett trat, um den nächsten Zug zu machen. Immerhin gelang es einem Team, dem IM ein Remis abzutrotzen. Danach durften sich auch die Lehrer*Innen mit dem Internationalen Meister im Simultan messen, wobei der IM jedoch dieses Mal alle Partien für sich entscheiden konnte.

Nach dem Mittag konnten die Kinder dann gemeinsam mit Ihren Lehrern den schönen nahegelegenen See per Tretboot genießen, bevor sie sich am Nachmittag wieder am Schachbrett beim Integrativen Deutsch-Polnischen Schachturnier duellierten. Dabei ging es weniger um den Erfolg als vielmehr um die Erfahrung, einmal in einem richtigen Turnier mit Betätigen der Uhr zu spielen. Für einige Schüler*Innen war das eine völlig neue und interessante Erfahrung, während an den ersten Brettern durchaus ernsthaft um den Sieg gespielt wurde.

Am Mittwoch hatten unsere Teamer*Innen für die Kinder noch einmal ein schönes Abschlussprogramm vorbereitet, bei dem diese Gelegenheit hatten, die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen und ihre neuen Erlebnisse auch bildhaft festzuhalten.

Zur gleichen Zeit trafen sich auch die Lehrer*Innen, die nach den einzelnen Schulpräsentationen nun in deutsch-polnischen Partnergruppen zusammenarbeiteten, um ein erstes gemeinsames Austauschprojekt vorzubesprechen. Dabei wurden bereits erste Online-Schachturniere verabredet sowie konkrete Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit besprochen.

Zum Abschluss der gemeinsamen Konferenz wurden alle Kinder für ihre Teilnahme am Integrativen Deutsch-Polnischen Schachturnier mit einer Medaille geehrt, bevor die einzelnen Schulen dann wieder ihre Heimreise per Bus bzw. Zug antraten.

Im Namen der Organisatoren bedanke ich mich bei allen Mitwirkenden, die zum Erfolg dieser Veranstaltung und damit auch zu einem würdigen Abschluss des Projektes „Wir geben Schach! Dajemy szacha!“ beigetragen haben und ich wünsche allen Schulen, ihren Lehrern und vor allem auch allen Kindern viel Freude bei der weiteren Umsetzung der mit diesem Projekt begonnenen Maßnahmen.

Möge das Schach nicht nur Ihren Unterricht bereichern, sondern sich auch als geeignete Methode für viele neue deutsch-polnische Schüleraustausche bewähren!

Mit herzlichen Grüßen

Andi Zemmrich

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